“Tschakka, tschakka Chakren”
oder
”Hilfe, wo bin ich hier gelandet?”

Chakren sind … schwer zu beschreiben. Deshalb zitiere ich hier Katharina Middendorf, die nivata® entwickelt hat:

„Ich bin kein Esoterikfan. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Leider werden die Chakren oft genau in die Ecke der Spiritualität gesteckt. Manchmal im Unterricht merke ich, dass es fast schwer für mich ist, das Wort „Chakren“ auszusprechen, in der Sorge, die Schüler und Schülerinnen schon allein durch das Wort abzuschrecken. Das finde ich deshalb schade, weil die Kenntnis der Chakren als ein ganz modernes Werkzeug zur Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung dienen kann, mit psychologischen und philosophischen Aspekten und einer langen Tradition, die dem Ganzen die nötige Tiefe gibt.“

Und an einem anderen Ort schreibt sie:

„Chakren sind geheimnisvoll. Wie unsere Persönlichkeit. Chakren sind bunt. Wie wir. Und weder Chakren noch unsere Persönlichkeit sind auf den ersten Blick sichtbar, dabei aber dennoch spürbar vorhanden. Und genau das macht es so spannend, die Persönlichkeit und die Chakren miteinander in Verbindung zu setzen. Denn so können wir viel über unsere Einzigartigkeit und die Einzigartigkeit der anderen lernen. Das kann uns dabei helfen, uns wieder und immer stärker verbunden zu fühlen, mit uns und mit anderen Menschen.“

Quelle: Katharina Middendorf: Das kleine Chakren-Handbuch.

Was man noch wissen sollte:

Rein anatomisch/physiologisch kann man die Chakren als Zentren hoher Nervendichte beschreiben und sie sind damit Teil unseres energetischen Körpers. Die Chakrenphilosophie bezieht sich auf zwei verschiedene Felder - das physische und das psychologische. Somit können wir durch ein Einwirken auf diese Chakren sowohl unsere Organsysteme beeinflussen als auch unsere Persönlichkeit als Teil unserer Psyche. Im Rahmen des nivata Coachings habe wir die psychische Dimension der Ckakren im Blick.

Es gibt eine große Anzahl von Chakren. Für die Yoga-Praxis und das nivata Coaching sind allerdings nur sechs wirklich von Bedeutung - beim siebten Chakra (Kronenchakra) geht es nicht mehr um die Selbstfindung, sondern im Zustand der Selbsterkenntnis angekommen zu sein. Die Chakren bauen aufeinander auf, von unten nach oben. Aber das ist keine Bewertung. Sie stehen für verschiedene Bereiche, sie sind verbunden und wirken aufeinander. Yoga-Stunden arbeiten darauf hin, sowohl innerhalb jedes Chakras als auch zwischen den Chakren auszugleichen. Im nivata Coaching dagegen zielt man auf ein bis zwei ausgewählte Chakren, die für dich besondere Bedeutung haben oder aktuell besonders wichtig ist.

Hier eine sehr einfache Beschreibung, wo die Chakren im Körper von oben nach unten verortet sind und welche Bedeutung ihnen aus yogapsychologischer Sicht zugeschrieben wird:


Chakren im Überblick

 

Ajna Chakra - der inneren Führung folgen

Andere Begriffe: Drittes Auge, Guru Chakra
Bedeutung des Sanksritbegriffes: Kommando, Befehl

  • Das Ajna Chakra sitzt im Mittelhirn und ist über den Punkt zwischen den Augenbrauen aktivierbar (jedes Chakra hat einen äußeren Berührungspunkt am Körper, der mit den innenliegenden Chakrenbereichen an der Wirbelsäule korrespondiert und es ermöglicht, auch von außen direkt einzuwirken).

    Nomen est omen - das Ajna Chakra ist der Ort, von dem aus der Mensch geführt wird. Es ist der Ort unseres Intellekts und unserer Intuition. Es bietet uns einen Zugang zur potenziell unbegrenzten Welt unseres Inneren - der Dimension unseres Wesens, die uns im normalen Wachzustand nicht zugänglich ist. Und damit ist es eine Quelle der Erkenntnis, der Weisheit und der Weitsicht.

    Übungen fürs Ajna Chakra stärken deine innere Führung, deine Intuition, deine Konzentration, deine Unterscheidungs- und Urteilskraft. Sie helfen dir, wenn du jenseits von Pro- und Kontra-Listen nach Orientierung suchst, wenn du dich selbst verloren hast und nach einem (tieferen) Sinn in deinem Leben suchst.

    Schattenseiten: Auflösung, Abhängigkeit, Fatalismus, Täuschung

Vishudda Chakra - dem Leben klar begegnen

Andere Begriffe: Halschakra, Kehlkopfchakra

Bedeutung des Sanksritbegriffes: Zentrum der Reinigung

  • Das Vishudda Chakra sitzt im Nacken und wird über den Kehlkopf (Adamsapfel) berührt.

    Der ganze Weg des Yoga kann - wie im Grunde jeder psycho-spirituelle Weg - als ein Weg der Reinigung auf allen Ebenen unseres Seins begriffen werden. Es geht darum dahin zu kommen, dass wir die Dinge immer mehr so sehen, wie sie sind, jenseits unserer mentalen Konzepte, (Vor-)Urteile, frei von Greifen und Ablehnen, jenseits von einem sturen Schwarz-Weiß-Denken. Aus dieser Reinheit heraus vermögen wir dann all unser nach Außen-Gehen, sei das nun auf der Ebene unserer Sprache oder Handlungen, klarer zu gestalten.

    Übungen fürs Vishudda Chakra helfen dir die zwei Seiten, die alles im Leben hat, anzunehmen und keiner von beiden mehr oder weniger Wertschätzung entgegenzubringen. Sie stärken deine innere Klarheit, dein Urteilsvermögen, deine Ausdruckskraft und dein Kommunikationsvermögen - in der Art unseres Ausdrucks offenbart sich der “Grad unserer Reinheit”.

    Schattenseiten: Einsilbigkeit (der sprichwörtliche Kloß im Hals), Strenge, Schärfe, Striktheit

Anahata Chakra - sich dem Leben und der Liebe öffnen

Andere Begriffe: Herzchakra

Bedeutung des Sanksritbegriffes: unberührt, ungebrochen

  • Das Anahata Chakra sitzt auf Höhe der Brustwirbelsäule und ist über das Brustbein berührbar.

    So wie der Klang unseres schlagenden Herzens aus sich heraus existiert (unberührt) , so ist auch unsere Fähigkeit zu lieben, Mitgefühl zu empfinden, mitmenschlich, offen und tolerant zu sein in uns angelegt.

    Übungen für das Anahata Chakra helfen uns uns selbst und andere in ihrem Sosein anzunehmen, unsere Zuneigung nicht an Bedingungen zu knüpfen. Sie stärken unsere Fähigkeit dem Leben voller Offenheit, Toleranz und Empathie zu begegnen.

    Schattenseiten: Eifersucht, Hass, Verletzung, Traurigkeit

 

Manipura Chakra - sein Leben in die Hand nehmen

Andere Begriffe: Nabelchakra, Solarplexus

Bedeutung des Sanksritbegriffes: Stadt der Juwelen

  • Das Manipura Chakra sitzt auf Höhe der Mitte der Lendenwirbelsäule und ist über den Bauchnabel berührbar.

    Das Manipura Chakra macht seinem Namen alle Ehre - wo es funkelt und glitzert da ist viel Energie. Es ist das Zentrum unserer Vitalität, Begeisterungsfähigkeit und Schaffenskraft, unser Kraftwerk gewissermaßen. Außerdem ist es der Hort unseres Selbstvertrauens, des Erfolgs, aber auch der Macht. Hier findet sich der Antrieb des Menschen sein Leben zu formen und zu gestalten.

    Übungen fürs Manipura Chakra helfen dir in die Puschen zu kommen, deine Ideen umzusetzen, dein Leben aktiv zu gestalten, erfolgreich zu sein. Sie helfen dir aber auch, dich selbst wertzuschätzen und ein gesundes Ego zu entwickeln.

    Schattenseiten: Dominanz, Despotismus, Übereifer, Verausgabung

Swadhisthana Chakra - das Leben genießen

Andere Begriffe: Sakralchakra, Sexualchakra

Bedeutung: die Wohnstatt des Selbst, das wahre Zuhause

  • Das Swadhisthana Chakra sitzt beim Steißbein/Kreuzbein und ist über das Schambein berührbar.

    Das Swadhisthana Chakra gilt in der Yogaphilosophie als das Warenlager all unserer unbewusst gespeicherten Erlebnisse, ganz egal ob diese Teil unseres eigenen Gewordenseins oder kollektiver, archetypischer Natur sind (z.B. Instinkte).

    Übungen für dieses Chakra können uns dabei helfen Unbewusstes bewusst zu machen, blinde Flecken in unseren Dasein sichtbar zu machen, um ein entspannteres, zufriedeneres Leben zu führen. Weitere Themen des Svadisthana Chakra sind das Loslassen, das die Kontrolle-Abgeben, das Mit-dem-Leben-Fließen und Genießen, Freude am Leben zu haben, dem Leben kreativ und flexibel zu begegnen, sich mit allen Sinnen auf das Leben einlassen, sich zu spüren.

    Schattenseiten: Sucht (= unkontrollierter Genuss), Schuld, Scham

Muladhara Chakra - sich sicher fühlen

Andere Begriffe: Wurzelchakra, Basischakra

Bedeutung: Wurzel, Ursprung, Fundament

  • Das Muladhara Chakra hat seinen Sitz im Beckenboden und ist über den Damm (Perineum) berührbar, die Region zwischen After und Geschlechtsorganen.

    Das Muladhara Chakra bildet das Fundament unserer Persönlichkeit. Es geht es um das Existenzielle, ums Überleben und die Familie.

    Übungen für dieses Chakra verbinden dich mit einem Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Vertrauen und helfen dir, wenn verschiedenste Ängste oder Zweifel Thema in deinem Leben sind. Dabei ist es völlig egal, ob das existenzielle Ängste sind (z.B. Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, gesundheitliche Ängste) oder emotionale, wie z.B. ein “Nicht-Vetrauen-Können”oder ein “Immer-auf-der-Hut-sein-Müssen”. Das Muladhara Chakra erinnert uns daran, dass wir Stabilität in uns selbst finden können, unabhängig davon was das Außen gerade für uns bereithält. Die Fähigkeit sich sicher zu fühlen, wird im Yoga als menschliche Ressource gesehen, die in diesem Chakra und damit im Menschen selbst verankert ist - so können wir lernen, dass wir uns in allen Lebenslagen selbst ein Fels in der Brandung sind.

    Schattenseiten: Angst, Gewalt, Flucht, Rückzug

    Quellen: Katharina Middendorf: Das kleine Chakren-Handbuch, Gräfe und Unzer Verlag GmbH; Richard Hackenberg, Ralph Skuban, Das Chakra-Yoga Praxisbuch, Aquamarin Verlag GmbH; Ralph Skuban: Der Energiekörper, Aquamarin Verlag GmbH

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